Bei den Leistungen für bleibende Invalidität, oder auch Dauerinvalidität genannt, unterscheidet man die lineare Leistung und dieLeistung mit Progression.
Bei der linaren Leistung wird der vom Arzt festgestellte Invalidiätsgrad in Prozent von der vereinbarten Versicherungssumme für bleibendeInvalidität ausbezahlt. Also € 100.000,- Versicherungssumme, 40% Invalditität = € 40.000,- Leistung.
Bei der Leistung mit Progression kommt es immer auf die individuelle Gestaltung des jeweiligen Produktes an.
Die Prozentangabe (200% Progression, 350% Progression, 500% Progression) sagt in erster Linie aus, um wieviel Prozent höher die Auszahlungssumme im Verhältnis zur Versicherungssumme bei Vorliegen einer 100%igen Invalidität ist.
Die folgende Grafik zeigt Ihnen diese Auswirkung auf den Auszahlungsbetrag. In dem Beispiel sind wir von einer Versicherungssumme von € 50.000,- ausgegangen. Dargestellt werden die Leistungsunterschiede zwischen einer Unfallversicherung ohne Progression (in der Grafik mit 100% dargestellt) und einer Unfallversicherung mit Progression von 225%, 350% und 500%.
In zweiter Linie kann der Progressionsverlauf unterschiedlich ausgestaltet sein. Es gibt Produkte die bei einer Invalidität von 1-25% entweder gar nichts leisten, oder die Leistung wird in diesem Bereich halbiert, oder aber die Leistung wird bis zu 25% linear erbracht (wie in obiger Grafik). Möglich ist auch eine fixe Leistung ab/bis zu einem bestimmten Invaliditätsgrad (z.B. bis 25%/ab 50%).
Nachstehend ein mögliches Beispiel eines Progressionsverlaufs bei 300%iger Progression.
Invaliditätsgrad | Leistung |
bis 25% Dauerinvalidität (DI) | Prozentanteil entsprechend dem Invaliditätsgrad |
für den Teil ab 25% bis 49% DI | doppelte Versicherungssumme |
für den Teil ab 50% bis 74%DI | dreifache Versicherungssumme |
für den Teil ab 75% bis 99% DI | sechsfache Versicherungssumme |
bei 100% Dauerinvalidität | 300% der Versicherungssumme |
Beispiel:
Versicherungssumme (Grundsumme): € 100.000,-
Festgestellte Dauerinvalidität: 78%
Leistung: 25% von EUR 100.000 € 25.000,- (25% von € 100.000,- – linear)
für den Teil ab 25% bis 49% € 50.000,- (25% von € 100.000,- x 2 – da Verdoppelung)
für den Teil ab 50% bis 74% € 75.000,- (25% von € 100.000,- x 3 – da Verdreifachung)
für den Teil ab 75% bis 78% € 18.000,- (3% von € 100.000,-0 x 6 – da Versechsfachung)
Gesamtauszahlung bei 78% Invalidität ergibt mit obigem Progressionsverlauf € 168.000,-.
Ihr individueller Bedarf entscheidet
Welche Progressionshöhe und welcher Progressionsverlauf für Sie richtig ist, hängt davon ab, was Sie sich von Ihrer privaten Unfallvorsorge erwarten und ob Sie bereits mittels anderen Vorsorgeprodukten vielleicht das eine oder andere Szenario bereits abgedeckt haben.
Die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, gestatten es für jede Altersklasse, für jeden Geldbeutel eine passende Unfallvorsorge zu bieten.
Besteht zum Beispiel eine leistungsfähige Berufsunfähigkeitsversicherung (empfehlenswert!) oder wird zusätzlich eine Unfallrente vereinbart, kann die Versicherungssumme (Grundsumme) zu Gunsten einer höheren Progression niedriger gewählt werden. Besteht aber generell keine weitere Absicherung gegen Erwerbsminderung oder Folgen von Schicksalsschlägen wie zum Beispiel Unfall, sollten die Versicherungssummehoch und die Progression eher moderat gewählt sein, damit auch bei geringeren Invaliditätsgraden eine entsprechende Leistung erbracht wird.
Um also zu entscheiden, welche Progression und welcher Progressionsverlauf für Sie die/der passende ist, sollten im Vorfeld Überlegungen über die Höhe der benötigten Auszahlungsleistung bei einer 100%igen Invalidität angestellt werden. Dazu hier ein Anhaltspunkt:
Generell empfiehlt sich eine Kopplung an Lebensalter und Einkommen
- 30 Jahre alt – Versicherungssumme bei Vollinvalidität sollte mind. das 6fache Jahresbrutto-Gehalt betragen
- 40 Jahre alt – Versicherungssumme bei Vollinvalidität sollte mind. das 5fache Jahresbrutto-Gehalt betragen
- 50 Jahre alt – Versicherungssumme bei Vollinvalidität sollte mind. das 4fache Jahresbrutto-Gehalt betragen
Auch die persönliche Wohnsituation bzw. die finanzielle Situation sollte berücksichtigt werden: Besitzer eines Eigenheims möchten dieses sicherlich wegen einer Invalidität nicht verkaufen, und müssen daher die Kosten eines behindertgerechten Umbaus mit ins Kalkül ziehen. Ebenso müssen mögliche offene Kredite mit berücksichtigt werden, damit bei einer Invalidität nach Unfall nicht Einkommensverlust und laufende hohe Kosten zusammentreffen. (Dies ist besonders für Familienerhalter ein wichtiger Gedankenansatz).
Auch auf besondere berufliche Gegebenheiten muss Bedacht genommen werden, wie bereits vorhandene Versicherungszeiten in der gesetzlichen Unfall bzw. Pensionsversicherung, besondere körperliche Eigenschaften die für die Berufsausübung unbedingt notwendig sind (wie beispielsweise die Finger und Hände für einen Goldschmied) und die daraus resultiernden Einkommensverluste bei einer bleibenden Invaldität.
Da die Wahrscheinlichkeit einen Unfall mit einem niedrigen Invaliditätsgrad zu erleiden um ein vielfaches höher liegt, als 100% invalid zu werden, ist die Versicherungsprämie auch umso teurer, je mehr Leistung sie bei niedrigen Invaliditätsgraden erbringt. Je nach persönlicher Situation, kann nun ein Produkt gewählt werden, welches in den unteren Invaliditätsgraden keine/eine geringe/eine möglichst hohe Leistung erbringt (Progressionsverlauf) und/oder welches bei hohen Invaliditätsgraden eine möglichst sehr hohe Leistung erbringt.
Mit unserem Vergleichsrechner haben Sie die Möglichkeit bereits bei der Dateneingabe festzulegen, was Sie bei einer 100%igen Invalidität an Auszahlungsleistung bekommen möchten. Gleichzeitg können Sie das Produktangebot auf Produkte ohne Progression, also mit linearer Leistung, oder nur Produkte bis 300% Progression oder auf Produkte ab 300% Progression einschränken (Progressionshöhe => je höher der Prozentsatz desto geringer ist die Grundversicherungssumme, desto günstiger wird auch die Prämie sein).
Außerdem können Sie festlegen ob Sie alle Produkte, nur Produkte die bereits ab 1% Invaldität oder nur Produkte, die erst ab einem höheren Invaliditätsgrad leisten, im Ergebnis angezeigt bekommen möchten. (Progressionsverlauf => Produkte mit hoher Grundversicherungssumme und linaren Leistungen bei niedrigen Invaliditätsgraden, werden im Verhältnis höhere Prämien bewirken.)
Um Ihnen den Vergleich so einfach zu machen, haben Sie direkt am Ergebnis (Ranking) die Möglichkeit unter „Leistung Gliedertaxe“ entweder einen bestimmten Invaliditätsgrad (z.B. 25%, 10%, etc.) oder eine der angegebenen körperlichen Einschränkungen (z.B. Verlust der Sehkraft eines Auges) zu wählen, um aufgezeigt zu bekommen, was das jeweilige Produkt einerseits lt. Gliedertaxe leistet bzw. welcher Progressionsverlauf zur Anwendung kommt.
Das Ergebnis kann wahlweise nach der Prämienhöhe bzw. ausgewählter „Leistung Gliedertaxe“ sortiert werden. So sehen Sie auf einen Blick, welches Produkt für den gewählten Invaliditätsgrad die höchste Leistung zum günstigesten Preis erbringt.
Durch die Beantwortung der Fragen unseres RisikoChegg’s im Vorfeld wird zusätzlich noch die Erfüllung Ihrer persönlichen Anforderungen hinsichtlich des Deckungsumfangs im Ergebnis angeführt. So ist es einfach aus der Fülle an möglichen Produkten, das Richtige für Ihren persönlichen Bedarf zu finden. Außerdem steht Ihnen auf Wunsch unser österreichweites Expertennetzwerk für eine Beratung oder zur Unterstützung bei der Produktauswahl auch bei Ihnen vor Ort zur Verfügung.